Ihr Kind versteht nicht alle Wörter und benutzt im eigenen Gebrauch nur sehr wenige Wörter? Es reagiert nur auf Schlüsselwörter, welche es versteht und antwortet manchmal auf Fragen unangemessen? Es verwendet viele Floskeln, umschreibt Wörter oder ersetzt diese? Vielleicht blockiert es auch und vermeidet die Unterhaltung komplett?
Ihr Kind spricht kurze unvollständige Sätze? Aussagen sind grammatikalisch nicht richtig? Wörter fehlen ganz oder sind in der falschen Reihenfolge? Oder Ihr Kind bildet Laute fehlerhaft, ersetzt diese durch andere oder lässt Laute ganz weg?
Eine Sprachentwicklungsstörung kann sich sowohl durch einen eingeschränkten Wortschatz (semantisch lexikalische Ebene), als auch durch Auffälligkeiten in der Grammatik (morphologisch syntaktische Ebene) bemerkbar machen. Die Lautbildung (phonetisch-phonologische Ebene) kann betroffen sein. Des Weiteren können Sprachverständnisprobleme (Sprachrezeption) auftreten und Auffälligkeiten in der Interaktion (kommunikativ-pragmatische Ebene). Das Störungsbild kann eine unterschiedliche Ausprägung aufweisen, so können z.B. auch nur ein Bereich oder mehrere Bereiche unterschiedlich stark betroffen sein. Des Weiteren kann eine Sprachentwicklungsstörung auftreten, auch wenn alle anderen Entwicklungsbereiche des Kindes altersgemäß sind (SSES) oder aber auch im Zusammenhang mit anderen Entwicklungsstörungen (SES). Die Ursachen für eine Sprachentwicklungsstörung können organisch, genetisch oder psychisch sein. Auch soziokulturelle und umweltbedingte Einwirkungen auf das Kind können mitwirken. Die Therapie einer Sprachentwicklungsstörung kann deutliche Verbesserungen erzielen und ist auch für den Schriftspracherwerb von Bedeutung. Bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern muss der Sprachentwicklungsstand der Muttersprachen mit Hilfe der Angehörigen und / oder einem Testverfahren eingestuft werden, um somit abzugrenzen, ob das Kind eine Sprachförderung oder Sprachtherapie benötigt.